Parkhaus

Smarte Lösung gegen Parkstress

Das Parkhaus galt als eines der wichtigsten Elemente in der autogerechten Stadtplanung in den Jahren zwischen 1960 und 1980. Die damalige Planung von innenstädtischen Räumen und der Funktionsteilung der urbanen Flächen hatte nahezu eine "Romantisierung" des Autos als Grundlage. Dementsprechend wurden Parkhäuser an vielen verschiedenen Standorten errichtet, um ausreichend Kapazitäten für den ruhenden Verkehr bereitstellen zu können.

Bis heute ist das Parkhaus in der Stadt eine beliebte Möglichkeit, das Auto abzustellen. Sowohl für den Bürger, welcher sein Fahrzeug dadurch an einem geschützten und trockenen Ort abstellen kann, als auch für die Stadtplaner, die das Parkhaus als flächensparende Möglichkeit nutzen, dem ruhenden Verkehr ohne Zuparken der Straßen gerecht zu werden.

KLAUS Multiparking bietet ein umfangreiches Produktportfolio verschiedenster Technologien für Parkhäuser an. Den eigentlichen Bau der Parkhäuser macht KLAUS Multiparking nicht.

Was genau ist ein Parkhaus?

Ein Parkhaus ist eine einstöckige oder mehrstöckige bauliche Anlage, in der Fahrzeuge, meistens zeitlich begrenzt, abgestellt werden können. Hauptsächlich gebaut und genutzt werden sie in (inner-)städtischen Lagen, um den Straßenraum von parkendem Verkehr freizuhalten. Liegt ein mehrgeschossiges Parkhaus vor, werden die einzelnen Ebenen als Parkdeck bezeichnet. Die Zulässigkeit von Parkhäusern regelt sich nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB), dem Baugesetzbuch (BauGB) und der Stellplatzverordnung.

Parkhausarten

Bei Parkhäusern können verschiedene Arten voneinander unterschieden werden:

Öffentliche ParkhäuserPrivate ParkhäuserAutomatische Parkhäuser
  • Werden meist von öffentlichen Trägern errichtet und betrieben (i.d.R. von der Stadt).
  • In aller Regel fallen (recht hohe) Parkgebühren an.
  • Meistens gibt es eine zeitliche Parkbeschränkung.
  • Werden von Privatpersonen für deren Zwecke oder als privater Investor für öffentliche Zwecke errichtet und betrieben.
  • Eventuell darf dort gegen Gebühr und zeitliche Beschränkung geparkt werden.
  • Vollautomatisiertes Ein- und Ausparken dank Hebesystemen statt selbstständiger Parkplatzsuche.
  • Maximale Stellplatzausnutzung.
  • Wertsteigerung der Immobilie.

 

Die Standortwahl und der Bau eines Parkhauses

Ein Parkhaus ist ein (großes) innerstädtisches Vorhaben, daher muss die Standortwahl sorgsam bedacht werden, um die Anforderungen der städtischen Mobilität effizient zu erfüllen. Der Standort sollte eine gute Anbindung an frequentierte Straßen und Knotenpunkte des öffentlichen Verkehrs haben und gleichzeitig in der fußläufigen Erreichbarkeit zu Einkaufsmöglichkeiten, Arztpraxen und sonstigen innenstädtischen Nutzungen liegen. Gleichzeitig sind aber Sicherheits- und Umweltaspekte zu berücksichtigen.

Nachdem ein passender Standort gefunden wurde, geht es in die städtebauliche Planung und die Entwurfsphase gemeinsam mit Architekten und Stadtplanern. Des Weiteren müssen alle nötigen Genehmigungen eingeholt werden. Gegebenenfalls wird auch ein Bebauungsplan aufgestellt. Dürfen die Bauarbeiten starten, wird zuerst die Grundstruktur der baulichen Anlage errichtet, danach folgt der Einbau von Technologien, wie zum Beispiel Parkleitsystemen. Nach Abnahme des Endwerkes kann der Parkbetrieb starten.

Technologie im Parkhaus

Auch ein Parkhaus ist heute mit jeder Menge Technik ausgestattet, die das Parken und die Verwaltung von Parkzeit- und Gebühren erleichtern.

  • Automatisierte Parksensoren: Mit Hilfe von Parksensoren wird gemessen, wie viele Parkplätze belegt sind und wie lange das Fahrzeug dort bereits steht. So können Parkleitsysteme in den Städten mit den Daten versorgt und Parkzeiten überwacht werden.
  • Ticket- und Zahlungssysteme: Mit smarten Ticket- und Zahlungssystemen können die Parkzeiten erfasst und Zahlung der Gebühr entgegengenommen werden.
  • Sicherheitsvorkehrungen: Zu den Sicherheitsvorkehrungen zählen beispielsweise Überwachungskameras, Schilder und Wegeführungen sowie bauliche Trennungen für Fußgängern. Auch Notrufsäulen oder Feuermelder zählen dazu.

Nachhaltigkeit und Umweltaspekte

Da innerstädtischer Umweltschutz und die Klimaanpassung an sich verändernde Lokalklimata immer mehr an Bedeutung gewinnen, werden auch Parkhäuser gerne genutzt, um etwas zum Umweltschutz beizutragen. Vor allem die Begrünung von Dächern und Fassaden gewinnt zunehmend an Beliebtheit und hat gleich mehrere positive Wirkungen. Die Begrünung verbessert die Lufthygiene und sorgt an heißen Sommertragen für eine Verschattung von Dach und Fassade, wodurch sich das Gebäude selbst weniger aufheizen und Wärme in den Stadtraum abgeben kann. Auch lassen sich Ladestationen für Elektroautos in Parkhäusern wunderbar einbauen und nutzen. Durch das Parkhaus sind die Säulen stärker vor Vandalismus geschätzt als im öffentlichen Raum. Zudem können intelligente Ladestationen so gesteuert werden, dass sie den Energiebedarf entsprechend regulieren und somit zur Stabilität des Stromnetzes beitragen und mit dem Vorhandensein von ausreichend Ladekapazitäten wird die Attraktivität für Elektromobilität deutlich gesteigert.

Auch für die Energieeffizienz kann in Parkhäusern einiges getan werden. Durch LED-Beleuchtung, Bewegungssensoren und der optimalen Nutzung von Tageslicht kann einiges an Strom im Vergleich zu älteren Parkhäusern gespart werden.

Parkhausnutzung

Bei der Nutzung eines Parkhauses ist immer vorrangig zu beachten, dass dort, wie im ganz normalen Straßenraum auch, die Straßenverkehrsordnung (StVO) gilt. Beim Fahren muss immer damit gerechnet werden, dass andere Autofahrer ohne Umsicht ausparken, Menschen plötzlich hinter ihren Fahrzeugen hervortreten oder Kinder auf den Fahrstreifen rennen. Fahren in Schrittgeschwindigkeit und stets bremsbereit sein ist also oberstes Gebot. Zudem gilt das Rücksichtnahmegebot. Parkplätze nah an den Ein- und Ausgängen sollten, sofern sie nicht sowieso als solche ausgewiesen sind, immer Frauen, Familien mit Kindern und älteren Menschen freigehalten werden. Sollte mal ein Unfall passieren, sei es auch nur ein kleiner Kratzer an der Wand beim Ausparken, ist das gleiche Verhalten wie auch im öffentlichen Straßenraum zu wahren. Sachschäden am Parkhaus selbst müssen zudem dem Parkhausbetreiber gemeldet werden.

Tarife im Parkhaus

Die Tarife sind so unterschiedlich wie die Parkhäuser selbst, richten sich aber in allererster Linie nach der jeweiligen Stadt, der Lage und der Frequentierung in der Stadt und dem Betreiber, Ein Parkticket wird in einem Parkhaus nahe der Innenstadt vermutlich mehr kosten, als in einem Parkhaus in städtische Randlage. Bei der Einfahrt in das Parkhaus kann an der Schranke ein Parkticket gezogen werden. Sind dann alle Besorgungen erledigt, wird die Parkgebühr vor der Ausfahrt am Ticketautomat bezahlt. Der Preis richtet sich schlussendlich nach der jeweiligen Parkdauer und wird in der Regel nach einem Festpreis pro Stunde berechnet. In machen Parkhäusern gibt es aber auch Tageskarten.

Parkdauer

In der Regel sind Parkhäuser für Kurzzeitparker gedacht. Also für die Zeit des Arztbesuches oder des Einkaufes. Auch wer einen ganzen Tag dort parkt, weil er beispielsweise mit dem Zug weiter zur Arbeit fährt, gilt als Kurzzeitparker. Für sie gelten die normalen Tarife oder, wenn angeboten, die Tageskarte. Dauerparker hingegen haben mittels eines Vertrages einen festen Parkplatz, welche für sie reserviert ist und rund um die Uhr genutzt werden kann. Dauerparker bekommen zudem oft eine entsprechende Karte oder einen Transponder, mit dem das Parkhaus auch außerhalb der Öffnungszeiten genutzt werden kann.

Trends und Innovationen für das Parkhaus der Zukunft

Auch Parkhäuser gehören zu den städtischen Infrastrukturen, die dank moderner Technik immer smarter und vernetzter werden. Zunächst spielt die Integration von IoT-Technik (Internet der Dinge) eine entscheidende Rolle. Durch die Vernetzung von Sensoren in Parkplätzen und Fahrzeugen können Echtzeitdaten über die Verfügbarkeit von Parkplätzen gesammelt und den Fahrern zur Verfügung gestellt werden. Diese Daten können über mobile Apps oder digitale Anzeige direkt an die Nutzer kommuniziert werden, um die Parkplatzsuche effizienter zu gestalten. So werden auch die Daten gesammelt, um die Parkleitsysteme der Städte zu betrieben.

Ein weiterer Aspekt der Entwicklung des smarten Parkens stellen (halb-)automatisierte Parksysteme dar, die vor allem den Faktor Höhe nutzen, um viele Fahrzeuge flächensparend zu parken. Dabei werden halb- oder vollautomatisch die Fahrzeuge mittels Hebetechnik übereinander geparkt und bei Rückkehr des Fahrers wieder heruntergelassen.

Die zukünftigen Entwicklungen werden sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf einen stärkeren und flächendeckenderen Ausbau der genannten Systeme konzentrieren. Zudem wird autonomes Suchen eines freien Parkplatzes sowie das autonome Einparken mit den kommenden Generationen Parkhäusern und Fahrzeuge aufkommen.

Smarte Parkhäuser als Teil neuer Mobilitätskonzepte

Da es eines der wichtigsten Ziele der Verkehrsfachplanung ist, den öffentlichen Nachverkehr zu stärken, kann davon ausgegangen werden, dass Parkhäuser in Zukunft mehr denn je mit dem ÖPNV verschmelzen werden. Damit ist vor allem die Errichtung an Mobilitätsknotenpunkten gemeint, aber auch das zur Verfügung stellen von Ladestationen für E-Autos und E-Bikes und eine Förderung des Car- und Bikesharing Angebotes in den Parkhäusern. Somit sollen verschiedene Verkehrsträger smart miteinander kombiniert und die Nachhaltigkeit des Verkehrssektors gestärkt werden.

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